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Der Kopf muss runter“ – oder der „Kopf muss hoch“.
Es gibt ja viele Ansichten über Formgebung, schon alleine das ist ein abendfüllendes (oder mehrere Tage füllendes Thema).
Mein persönliches Fazit, um es kurz zu machen: Formgebung sollte immer über den Rücken stattfinden, von hinten nach vorne gearbeitet, das Pferd soll sich stellen können, dafür ist eine gewisse Ganaschenfreiheit notwendig, damit sich der Unterkiefer der Stellung entsprechend auch platzieren kann.
Ich hätte heute ja wieder ein Video für dich – aufgenommen mit dem Conversano Sostenuta II – aka Schnucks, meinem jüngsten Buben.
Bevor du dir das Video anschaust, darf ich dir noch ein paar Gedanken mitgeben:
- Die Frontposition eignet sich hervorragend, um eine gute Übersicht über den Pferdekörper zu bekommen. Wir alle kennen das Motto „von hinten nach vorne“, oder der „Motor sitzt in der Hinterhand“. Dann dürfen wir aber auch nicht im wahrsten Sinne des Wortes eine „Handbremse“ vor dem Pferd sein.
- Wir können den Vorteil der Frontposition nutzen, um das Pferd zu überblicken, wer sich schwer tut, die Dinge zu sehen, kann sich an folgenden Punkten orientieren:
- Wie ist das Pferd gebogen? Sind Nase und Stirn mittig, zwischen den Vorderbeinen des Pferdes platziert, oder ist das Pferd mit dem Hals überbogen, zeigt die Nase gar eher in Richtung inneres oder äußeres Buggelenk?
- Ist das innere oder das äußere Ohr höher?
- Ist der Unterkiefer unter dem ersten Halswirbel, unter dem Atlas etwas nach außen platziert?
- Verkleinert oder vergrößert das Pferd die gelaufene Zirkellinie?
- Habe ich das Gefühl, das Pferd biegt sich gut um den inneren Schenkel und fällt nicht über die innere Schulter in den Zirkel herein?
- Wo tritt das innere Hinterbein hin? Zwischen die Abdrücke der beiden Vorderhufe? Oder etwas nach innen in den Zirkel oder weit über die Abdrücke der Vorderbeine eher nach außen? Optimal wäre ein Treten in die Spur des inneren Vorderbeins oder genau zwischen die Abdrücke der beiden Vorderhufe
Vom Gefühl her kannst du dich in der Frontposition fragen:
- Komme ich gut mit dem Tempo mit?
- Ist mein Pferd zu langsam und ich muss es hinter mir her ziehen?
- Ist mein Pferd zu schnell, schubst mich mit der Nase oder schnappt gar nach mir?
- Für manche Pferde ist die Frontposition tatsächlich auch sehr unangenehm. Sie sind entweder zögerlich oder sie möchten sich Platz verschaffen. Pferde sind sehr bewegungsintelligent, das ist unser Vorteil in der Ausbildung, sie bewegen sich gerne auf eine Art und Weise, in der sie sich wohl fühlen. Der Nachteil ist jedoch auch: Pferde sind unfassbar lieb und führen auch Bewegungen aus, die auf lange Sicht nicht sonderlich zielführend ist – es kann also sein, dass du ein Pferd hast, das dir auch ordentlich Feedback bezüglich deinem eigenen Tempo gibt, es kann aber auch sein, dass dein Pferd zurückhaltend ist.
- Das ist natürlich der positive Effekt der gesamten Ausbildung: Wir kommunizieren und manchmal sind wir auch gefordert, zwischen den Zeilen zu verstehen, um unserem Pferd nach und nach ein besserer Wegbegleiter zu werden.
- Grundsätzlich sollte Formgebung immer zur Hand hin gearbeitet werden – also zur nachgiebigen Reiterhand.
Wie ich das am Anfang mit dem jungen Pferd erarbeite und welche Themen der Schnucks während der gefilmten Einheit hatte – das kannst du dir sehr gerne im Video nachschauen.
Viel Spaß beim Gucken und wie immer freue ich mich über dein Feedback! 🤗 🤗