Ruth Katzenberger-Schmelcher vom „Team Shetty Sport“ habe ich 2017 bei Pfernetzt – einem äußerst sympathischen Event rund um Blogs, Pferde, Menschen, Ausbildung etc. kennen gelernt. Was mir bei Pfernetzt besonders positiv in Erinnerung geblieben ist: Egal welches Betätigungsfeld die Teilnehmer und Referenten ihr Steckenpferd nannten (Von verschiedenen Ausbildungsmethoden, bis hin zu Reitweisen, Gesundheit, Medizin, Alternativmedizin, Forschung usw. war alles dabei) – gegenseitige Wertschätzung, Neugierde und vor allem Freude standen im Vordergrund.
Natürlich war ich auch neugierig, als ich von Ruths neuem Projekt „Pfergo“ erfahren habe. Dabei geht es um Ergotherapie für Pferde. Warum und wie es dazu gekommen ist, das verrät Ruth in der aktuellen Podcast Folge:
Mehr über Pfergo gibt es auf der Website und auf der Pfergo Facebook Seite
Hallo,
Ich bin Human-Ergotherapeutin und in der Reittherapie tätig. Aus diesem Grund habe ich mir natürlich die Ausbildung zur „Pfergo“ angesehen und tatsächlich – skeptisch wie ich bin – kritisch betrachtet.
Zuerst fällt mir dabei deutlich auf, dass die Pfergo scheinbar stark an der SI – Sensorischen Integration – orientiert ist. Eigentlich passt der Begriff „SI-Pferde-Therapeut“ besser, da wir Ergotherapeuten oftmals/meistens andere Methoden als rein die SI anwenden um Therapieziele zu erreichen.
Ich lese aus der Hp und höre aus dem Podcast heraus, dass ein gesundes Training – sprich ein kompetenter Trainer – absolut ausreichend seien sollte, um diese Dinge seinen Schülern zu vermitteln. (Hier spielt natürlich dennoch das Talent des Schülers ebenfalls eine große Rolle)
Pfergo scheint mir mehr eine Ausbildung, welche Freizeitreiter ohne großem Wissen dazu befähigt, ihr Training facettenreicher zu gestallten.
Bestimmt eine nette Sache – aber dies unter dem Begriff der Ergotherapie zu stellen ist mir zuwider. Als Ergotherapeut (Pferd), sollte man deutlich mehr Wissen und Können, als nur sein Pferd über Matten zu führen und zu „spielen“ .
#basteltantekannjeder
Vielmehr zeigt mir Pfergo, dass eine Notwendigkeit besteht, die Pferdetrainer darin zu schulen, ihr kompexes Wissen den Schülern besser (und vorallem früher – hier sind die Kinder-Reitschulen besonders angesprochen) vermitteln zu können. Als Fortbildung bestimmt nett um sein Training noch abwechslungsreicher zu gestallten. Aber eine eigenständige Berufsgruppe ? Kann ich mir schwer vorstellen.
Wir Trainer sollten nicht nur die Pferde darin schulen wollen eine bessere Körperwahrnehmung zu erlangen, sondern im größeren Maße unsere Schüler dazu befähigen, diese Kompetenzen selbst zu erwerben.
Hallo, vielen Dank für das ausführliche Feedback. Als Trainer der Akademischen Reitkunst freue ich mich sehr über Initiativen wie Pfergo. Oftmals sind gerade solche Geschichten doch die „Appetizer“ die Reiter zu mehr Achtsamkeit und Körperbewusstsein, nicht nur gegenüber dem Pferd, sondern auch sich selbst führen.
Ich bin Veterinärmediziner und spezialisiert auf Equiden. Ich verfolge neugierig die neuesten „Trends“ rund ums Pferd.
Ich habe mir sowohl den Podcast angehört, als auch die Homepage angesehen und muss sagen: ich bin begeistert!
In den meisten Trainingsansätzen wird die Basis vollkommen vernachlässigt. Vielen meiner Kundenpferde würde eine pferdeergotherpeutische Behandlung sicherlich helfen – und so manchem Pferdebesitzer würde es auch nicht schaden, mal über den „berühmten Tellerrand“ hinauszusehen.
Schön, dass es Menschen gibt, die mutig genug sind, andere Wege mit ihren Pferden zu beschreiten.
K. Mayer