Gebiss oder Gebisslos – das ist die Gretchenfrage. Wie sollten wir Pferde am Besten ausbilden? Was ist für das Pferd am Angenehmsten und warum habe ich mich für die gebisslose Reitkunst entschieden?
Und um diese Fragen geht es konkret in diesem Blogbeitrag.
- Gebiss oder Gebisslos – Interessante Fakten
- Gebiss oder Gebisslos – meine Entscheidung
- Gebiss oder Gebisslos – an den Hilfen
Gebiss oder gebisslos – gab es da eine Wahl?

Ich habe in den 80ern reiten gelernt und damals ritt man mit Gebiss. Vorzugsweise mit dem guten, alten Hannoveranischen Reithalfter. Englisch kombiniert war schon sehr „modern“. Und ohne Gebiss ritt man einfach nicht. Mit dem Halfter zu reiten war quasi schon sehr exotisch und man wurde schief angeschaut. Eines Tages haben wir im Gestüt Sattelzeug geputzt und ich konnte das seltsame Ding mit den Eisenteilen auf der Nase nicht zuordnen – meine erste Begegnung mit einem Kappzaum.
2003 klappte es mit meiner Stute Barilla so gar nicht. Wir hatten Probleme in der Anlehnung und machten uns auf die Suche nach der Ursache. Der „Sündenbock“ wurde schnell gefunden, Wolfszähne wurden als des Rätsels Lösung ausgemacht und gezogen.
Weil man so ein Pferd ja auch recht bald nach so einer Operation reiten möchte, wurde mir ein Hackamore empfohlen. Heute kann ich darüber nur den Kopf schütteln.
Einerseits würde ich heute, 20 Jahre später nie auf die Idee kommen ein Pferd kurz nach einem solchen Eingriff reiten zu wollen und andererseits waren die Wolfszähne freilich nicht dienlich, wenn man mit Gebiss reitet, jedoch hätte ich den wahren Grund für unsere Disharmonie bei mir selbst suchen müssen.
Gebisslos klappte es jedenfalls zwischen uns bestens. Aber anstatt diese neue Erfahrung anzunehmen und so motiviert weiter zu machen, beharrte ich auf dem Gebiss. Weil das war ja schließlich schon immer so….
Jahre später brachte mich das Zähneknirschen meiner Stute Tarabaya zum Verzweifeln. Sie war immer leicht an der Hand, nie hinter dem Zügel, nie schwer am Zügel, aber woher kam ihr Unmut?
Ich lernte 2013 den belgischen Trainer Jossy Reynvoet auf einer Sommerakademie der Ritterschaft der Akademischen Reitkunst kennen und sofort war ein Plan gefasst – Reitkunst ohne Gebiss und mit System, das will ich auch.
Gebiss oder Gebisslos – Interessante Fakten
Ein Jahr später hatten wir auch einen super spannenden Vortrag auf der Sommerakademie. Torbjörn Lundström – ein Mediziner, der den Pferden ganz genau ins Maul schaut hatte sehr anschauliche Röntgenbilder mitgebracht. Er ist nicht der einzige, der aus seinen Studien heraus zu dem Resultat kommt, dass im Pferdemaul eigentlich gar kein Platz für ein Gebiss ist. Die Zunge liegt satt am Gaumen, es gibt eigentlich keinen Hohlraum für ein Gebiss.
Eine andere interessante Studie stammt von Thomas Cook, der sich genau mit der Thematik des Gaumensegels in Korrelation mit Gebissen beschäftigt hat. Pferde können entweder atmen oder schlucken – das können wir übrigens auch in einem spannenden Selbstversuch testen. Können wir atmen und schlucken gleichzeitig?
Die Anwesenheit eines Gebisses regt die Kautätigkeit des Pferdes an und kurbelt somit auch die Verdauung an. Im November 2021 war ich auf Fastenkur und zwar für eine ganze Woche. Dort wurde uns vom Kaugummikauen abgeraten, auch wenn man, sobald die Ketose einsetzt (dann wird Fett verbrannt) einen eher unangenehmen Geschmack im Mund hat. Wird durch Kauen mehr Speichel produziert, fährt auch der Magen die Verdauung hoch und produziert mehr Magensäure – gibt es dann aber nichts zu verdauen, kann sich das freilich auch auf den Magen schlagen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Für Pferde als Fluchttier ist Kauen auf jeden Fall entspannend – wenn wir aber sehr aktive Bewegung vom Pferd wollen, ist auch die Frage, ob der Parasympathikus oder der Sympathikus aktiviert werden soll spannend. Der Parasympathikus wäre für die Entspannung zuständig (für das gemütliche Schläfchen nach dem Essen, so wie wir es kennen), der Sympathikus ist jedoch bei der Bewegung aktiv. Auch dies gibt freilich zu denken, bei der Frage, gebisslos oder mit Gebiss.
Messungen geben das Gewicht der Zunge mit durchschnittlich 2 Kilo an. Wenn wir jedoch auch Messungen auf den Gebissringen bei sehr sanfter Einwirkung von 5 Kilo auf jeder Seite (!) feststellen, dann überwiegt die Einwirkung der Hand dem Eigengewicht der Zunge.
Zurück zur Studie von Thomas Cook – beim Training schließt sich das Gaumensegel und das Pferd kann den Nasenrachen vergrößern – es braucht freilich Sauerstoff für Muskeltätigkeit. Beim Fressen schließt sich sich das Gaumensegel, um das Futter nicht in den Nasenrachenbereich zu transportieren. Beobachten wir Pferde auf der Weide. Die Herde tobt, doch kein Pferd „verschluckt“ sich am Speichel.
Stine Larsen – unsere Mrs. Biomechanik und Anatomie Nerd aus der Akademischen Reitkunst hat vor einigen Jahren zur Sommerakademie den Schädel eines Pferdes mitgebracht. An den Backenzähnen war gut sichtbar, wie das Gebiss hier „gefeilt“ und Material abgetragen hatte, aber auch am Unterkiefer zeigte sich eine schmerzhafte Einbuchtung im Knochen.
Ähnliches bestätigt Dr. Cook der bei 75% der untersuchten Schädel eine Schädigung am Diasthema, also am Zwischenraum, wo das Gebiss aufliegt feststellte.
Gebiss- oder Gebisslos: meine Entscheidung

Meine Pina war immer sehr fein am Kappzaum und wurde lange nur mit Trense geritten. Mit Kandare oder Hebelgebiss verstärkte sich ihre Tendenz zunehmend hinter die Hand zu geraten. Ich habe Pina dann gebisslos ausgebildet. Da, wo sie sich in die Leichtigkeit geflüchtet hatte wurde sie mir eher schwer auf der Hand. Da wo sie sich hinter der Hand verhalten hatte, suchte sie nun wirklich auch aktiv zur nachgiebigen Hand hin.
Tabby war immer glänzend am Gebiss. Ihre Haltung immer rund, die Zügel immer durchhängend und leicht. Und trotzdem war da eben das Knirschen. Breitbeinig fußend war auch klar – die Instabilität kommt aus dem Hüftgelenk, welches ja auch mit dem Kiefergelenk korrespondiert. Daher war auch meine Idee, den Unterkiefer nicht durch ein Gebiss zu beeinträchtigen. Durch Tabby hatte ich tatsächlich auch festgestellt, dass die bloße Anwesenheit eines Gebisses das Verständnis der Schenkel- und Sitzhilfen freilich beeinträchtigt hat. Wir haben also noch einmal und sehr akribisch die Kommunikation mit dem formgebenden, inneren und äußeren Schenkel erarbeitet, auf jegliche Beizäumung verzichtet und das Suchen zur Hand über den Sitz aufgearbeitet. Das „Nachsitzen“ in Punkto Sitz hat uns gut getan. Bis zuletzt bin ich Tabby nur noch gebisslos geritten.
Meine drei Schimmel kennen kein Gebiss. Vermutlich war es ja auch nicht alleine Pinas Thema, nicht zur Hand hin zu suchen. Der Fehler sitzt ja, wie es heißt immer im Sattel. Gebisslos zu reiten bedeutet freilich nicht, dass man Fehler leichter verzeiht – mein persönliches Fazit ist einfach, dass ich alle Sekundarhilfen so unabhängig von der Hand wie möglich ausbilden möchte – einfach auch aus dem Grund, die Quantität der Sekundärhilfen nicht über Gebühr zu strapazieren. Wenn möglich darf genau eine Hilfe sekundieren und als allerletzte Instanz wird immer die Hand zur Hilfe genommen. Aber wie gesagt – im „Instanzenzug der Hilfengebung“ steht sie an letzter Stelle.
Gebisslos an den Hilfen
In der Bodenarbeit versuche ich daher auch immer weniger von der Hand abhängig zu sein. Ich bin daher bei der Grundausbildung sehr penibel bei der Erarbeitung der Schenkelhilfen, ich möchte, dass mein Pferd formgebende Hilfen nicht primär durch die Hand erlernt. Zunehmend experimentiere ich auch hier in der Freiarbeit – ganz toll wäre freilich auch die Hilfen überhaupt ohne Zaum zu übertragen – in dieser Hinsicht freue ich mich auch riesig auf den Austausch mit der großartigen Rebecca Dahlgren bei uns in Schillingsdorf im Mai 2022!
Ich habe für mich selbst beschlossen, dass ich einfach immer weniger Hilfen auf meiner persönlichen Reise zur Reitkunst nutzen möchte. Ich bin aber sehr froh, dass ich lange mit Gebiss geritten bin und einige, sicher nicht alle Vor- und Nachteile kenne. Generell ist es wunderbar, gebisslos oder nicht, die Zügel einhändig in der linken Hand zu führen, deshalb, weil die linke Hand von der rechten Gehirnhälfte gesteuert wird – und das ist der emphatische Teil für unsere Persönlichkeit und darauf spezialisiert eine Bewegung in ihrer Gesamtheit zu erfühlen.
Ich bin offen für alle Schüler – ob mit oder ohne Gebiss und sehe jede Reise als individuell und spannend- mal sehen, wo uns der Weg hinführen wird.
Fragen rund ums Gebisslose Reiten bei der Online Pferdemesse 2021
Im Dezember habe ich ja bei der Online Pferdemesse, organisiert von Arien Aguilar und Saskia Limbeck teilgenommen. Neben drei Videos von mir gab es auch spannende Diskussionen – eben auch zum aktuellen Blogbeitrag.
Damaals wurden viele Fragen im Chat gepostet, zur direkten Beantwortung blieb leider nur sehr wenig Zeit – ich habe die Fragen nochmal anonymisiert und hier zusammen gefasst:
Katrin
21:07
Um welche gebisslosen Zäumungen geht es?
Ich glaube es ging jetzt nicht per se um eine spezielle gebisslose Zäumung. Auch gebisslose Zäume haben viele Funktionen. Ich persönlich möchte immer zuerst einen Zaum nutzen, der keine beizäumende Wirkung hat. Die Form erkläre ich dem Pferd aber sowieso schon in der Bodenarbeit. Hier bin ich freilich in der Bodenarbeitspositon rückwärts vor dem Pferd sehr direkt dran. Mein Ziel ist es aber, dass ich dem Pferd nicht primär eine lösende Hilfe von der Hand erkläre, sondern davon möglichst schnell weg komme, also dem Pferd die lösende Hilfe von der zeigenden Gertenhilfe = meine um sich herum biegende, innere Schenkelhilfe zeige. Wenn sich das Hinterbein korrekt platziert, dann wird sich das Pferd auch schön formen, so wie es sich auch im Spiel gerne selbst präsentiert. Freilich brauche ich eine Kommunikation, um das zu entwickeln. Es geht also primär um Kommunikation und nicht per se um die Frage gebisslos oder nicht…ich verzettle mich schon wieder…sorry….gebisslose Zäume die ich wunderbar in der Ausbildung finde sind Kappzäume, die ein fein gepolstertes Leder an der Nase haben und sich wunderbar so anpassen lassen, dass die Backenriemen NICHT die Backenzähne stören. Jedes Pferd wird mal Zahnspitzen haben (auch wenn wir den Zahnarzt ganz regelmässig holen) und hier muss ich eben auch sehen, dass ich die Weichteile an der Wange nicht durch einen zu fest sitzenden Zaum verletze.
Nadja
21:07
Hallo! Mein Pferd habe ich viele Jahre mit Snaffle/Wassertrense geritten. Teilweise war er im Maul da sehr unruhig. Später bin ich auf Bosal umgestiegen, mein Pferd findet das auch sehr angenehm. Allerdings verwirft sich mein Pferd im Genick häufig, wenn es um korrekte Stellung geht. Beim Snaffle habe ich das Gefühl, da aber konkreter einwirken zu können. Wie seht ihr das?
Wenn du eine einseitige Hilfe nutzt, kann das schon sein, dass das Pferd hier leichter im Unterkiefer reagiert. Du möchtest ja, dass in einer korrekten Stellung das Pferd zunächst mal in der Oberlinie aufmacht, die Ganasche öffnet und dann den Unterkiefer unter den Atlas platziert. Kommt der Unterkiefer nach innen, dann kann es schon sein, dass sich das Pferd verwirft. Freilich kann ein Verwerfen aber auch aus der Hüfttätigkeit kommen. Es gilt immer zu forschen. Du kannst aber auch beispielsweise Gebiss und Bosal kombinieren, da gibt es schon Zäume am Markt und du hättest beide positiven Effekte.
Tina
21:12
Mein Pferd kaut gebisslos wesentlich mehr, als mit Stange und hat einen größeren Rückenschwung – wie würdest du das erklären Sonja, wenn du meinst es gibt Studien, die bestätigen dass ein Gebiss das Kauverhalten anregt?
Kauen ist generell eine spannende Geschichte. Weil, einerseits haben Pferde wohl auch eine präferierte Kaubewegung. Was ich festgestellt habe, ist, dass eine gebisslose Arbeit sehr wohl auch einen positiven Effekt auf den Rückenschwung hat. Die Frage ist halt auch immer, ob sich das Pferd mit dem Gebiss wohl fühlt und sich auch an die Hand heran traut. Pferde stellen sich oft in eine schöne Haltung, die aber noch immer nicht 100 Prozent Garant dafür ist, dass es über den Rücken unterwegs ist. Die Nickbewegung gibt am ehesten darüber Aufschluss. Und daher ist mir eine primäre Arbeit ohne beizäumende Wirkung, wenn ich Beginne zu reiten wichtig um einfach mal auch „Kostenwahrheit“ über meine vorangegangene Ausbildung zu erhalten. Im besten Fall – so war es bei meinen aktuellen Jungpferden übernehmen sie alles, was sie am Boden gelernt haben in den Sattel und ich habe dann auch weiterhin nie ein Gebiss gebraucht.
Angie
21:17
Es ist aber doch ein himmelweiter Unterschied zwischen „Gebisslos“ und „ohne alles“
Komplett. Himmelweit. Ich werde auch noch sehr lange brauchen und hatte schon einen Meilenstein gesammelt, als ich quasi ohne gebiss meine Hilfen sogar noch besser kommunizieren konnte und meine Pferde also insgesamt „noch besser“ am Sitz hatte. Ohne alles fehlt dann aber noch immer was. Die Reise hört zum Glück niemals auf. Wer will schon Pauschaltourist sein und spielt lieber Entdecker 😉
Julia
21:18
Welche Arten von Gebissen bzw. von gebisslosen Zäumungen verwendet ihr und weshalb?
Selbe Frage an Anna aber eben Gebisslos, welche Zäumungen nutzt du, und von welchen würdest du die Finger lassen?
Gebisslos nutze ich gerne Cavesal von Jossy Reynvoet. Und wenn ich aber stellen möchte, dann würde ich beispielsweise eher kein Sidepull verwenden. Ich würde generell Zäumungen am Anfang weg lassen die stark beizäumend sind. Ich möchte wissen, ob meine vorangegangene Ausbildung angekommen ist und wirksam war, oder wo sich Fehler eingeschlichen haben.
Martina
21:25
Mir gehts mit meinem Lusitano auch so. Er läuft wirklich schön mit Stange, aber gebisslos muss ich nacharbeiten. Das gibt mir zu denken, warum und deshalb wird mein Jungpferd von Beginn an reel ohne Gebiss ausgebildet. So kann ich niemals “schummeln”.
Toller Plan Martina!!!!
Claudia
21:27
Falsche Knicke und Fehlhaltungen sieht man aber doch mit Gebiss genauso, oder?
Ja freilich. Auch ohne Gebiss und Zaum generell. Fehler können überall passieren und werden auch überall passieren. Wir fallen alle nicht als Meister vom Himmel.
Jessica
21:34
Würde ein Gebiss einem Pferd, welches sich sehr fest im Kiefer macht, helfen sich dort zu lockern ?
Ja das kann helfen. Kann. Aber wenn der Konrad das jetzt tun würde, dann würde ich schauen, warum er sich im Kiefer fest hält und ob ich eine andere Ursache findet. Simpelster Versuch: Löst sich das Pferd durch kauen – Leckerli Test machen 🙂
Anja
21:41
Die Zucht geht immer mehr in Richtung „kleines Maul“ , das Problem mit dem fehlenden Platz im Maul, wird also in Zukunft präsenter werden.
Ich finde es eigentlich sehr krass, dass es früher wirklich Gebissschmiede gab und heute einfach nur alles von der Stange. Deswegen lege ich auch bei meinen gebisslosen Zäumen sehr viel Wert darauf etwas zu kaufen, was ich wirklich individuell anpassen kann!
Carmen
21:46
Bedeutet das, das man Pferde nur mit Gebiss gesund reiten kann???
Nein. Weil ich kann auch ein Pferd, wenn ich so will nur in der Bodenarbeit gesund arbeiten und das am Kappzaum. 🙂
Susan
21:46
Ich habe folgende Frage. Warum wird so furchtbar aufgerüstet im Pferdemaul? Warum tut es eine einfache Wassertrense nicht. Auch hier kaut das Pferd und lockert die Halsmuskulatur und hebt die Brustmuskulatur. Warum die Hebelwirkung der Kandare?. Warum ein Spade Bit im Maul des Westernpferdes und furchtbare Gestänge im Maul der Springpferde. Was sagt Sonja Weber dazu?
Ich kann jetzt nicht für Sonja antworten, aber ich weiß auch nicht, warum man immer neue Gebisse erfindet. Ich für mich möchte in meiner Kompetenz „aufrüsten“ und das Pferd immer besser schulen
Judith
21:53
Hmm….auch ohne Sporen, Gerte und Gebiss kann man ein Pferd sinnvoll gymnastizieren, und gesund erhalten, oder? In der akademischen Reitkunst findet man doch durchaus gute Beispiele…
Ja natürlich. Im Grunde ist „unser“ Mister Bitless eindeutig Jossy, der hat das ganze geprägt, aber es gibt ja immer mehr Trainer, die entweder beides kombinieren oder nur noch gebisslos arbeiten. Die Reise ist erst gestartet.
Carmen
22:01
Die Diskussion geht nur über den hohen Sport! Was ist mit den ganzen Freizeitpferden?
Ich unterrichte ausschließlich Freizeitreiter – und die meisten meiner Schüler arbeiten gebisslos oder möchten da mal hin. Also alles Freizeitpferde. Was ich wunderschön finde – ich frage meine Schüler immer nach ihren Wünschen – und das ist heute nicht mehr die Piaffe – das wäre eine Draufgabe, sondern eben ein gesundes Miteinander. Also – für jedes Pferd ist eine Basis wichtig und jedes Pferd muss tragen lernen.
Alexandra
22:02
Ich find den Beitrag toll. Schade nur, dass nicht noch mehr explizite Beispiele von gebisslosen Zäumungen gebracht wurden.
Mein Pferd hat eine Kieferverletzung vom Gebiss reiten.
Meine bevorzugte Variante: Cavesal von Jossy. (Sorry die Wiederholung), Cavemore scheiden sich die Geister, ob da der Kiefer nicht fest werden KÖNNTE: Kommt natürlich auch aufs Pferd an und aufs Feedback auf die Zäumung. Grundsätzlich würde ich bei einer Kieferverletzung eben auch sehr schauen, dass die Zäumung sehr individuell anpassbar ist. Dass eine Beweglichkeit des Unterkiefers gewährleistet ist und wie sich das Pferd nach dem Ausziehen des Zaumes verhält. Hast du das Gefühl es sucht den Maulinnenraum mit der Zunge ab (so wie wenn man selbst mit der Zunge den Mundinnenraum ertastet) dann würde ich weiter testen.
Es gibt viele Varianten – mit Genickpolstern, ergonomisch geformt, Biothane, Leder….ich kann nur wirklich empfehlen, die Suche nach einer gebisslosen Variante ebenso akribisch durchzugehen, wie bei der Suche nach dem richtigen Sattel oder Pad. 🙂
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