Animador IV – ein stolzer Name auf einem spanischen Pass. PRE Animador, oder Amador, wie ich ihn nenne „wohnt“ seit August 2021 bei uns in Schillingsdorf. Aber sein Aufenthalt ist begrenzt. Warum Amador seinen Lebensplatz sucht, das erzähle ich dir im folgenden Blogbeitrag.
Projekt Lebenspferd
Im November 2018 kam die Schimmelstute Kea über das Projekt Lebenspferd zu mir und Julia Kiegerl auf den Sonnenhof. Das Projekt wurde vom Aktiven Tierschutz Austria – Arche Noah im Frühjahr 2018 ins Leben gerufen.
Ziel des Projekts ist es, Pferden, die beim Tierschutz landen, aber fit sind und mit ihrem Menschen etwas unternehmen möchten wieder zu verkuppeln – denn meist fehlt es zunächst an Ausbildung, aber auch der dazu passende Lebensmensch soll gefunden werden.
Kea fand damals ihren Menschen und genau das wünsche ich mir nun für Amador, den 13-jährigen PRE.
Amador – Black Beauty aus Spanien
Amador kam mit 2,5 Jahren aus Spanien. Danach ist er nie mehr Hänger gefahren, umso erstaunt war ich, als er – nachdem wir uns nur wenige Augenblicke beschnuppert hatten – ein wenig zögerlich und mißtrauisch, aber doch sehr brav in den Hänger stieg.
Die Fahrt mit ihm verlief recht unkompliziert. Kaum in Schillingsdorf angekommen lernte er die übrigen 12 Pferde zunächst über den Zaun kennen. Die erste Nacht verbrachte er noch neben meinen Pferden, aber am zweiten Tag war klar – so unkompliziert Amador im Umgang mit dem Menschen ist, so unkompliziert ist er auch mit sämtlichen Vierbeinern. Überhaupt ist er ein braver Kerl. Am Tag, wo ich diese Zeilen schreibe, haben wir auch eine verunfallte Schwalbe gemeinsam aus der Halle geborgen – aber das ist eine andere Geschichte.
Amador geht zur Schule
Amador hat in den letzten sieben Jahren nichts mit Menschen unternommen im reiterlichen Sinne. Er wurde regelmässig geimpft und entwurmt und es gab ausreichend Futter und Pferdegesellschaft. Das Nichtstun lässt nicht nur uns zum Couchpotatoe werden. Amadors Kruppe wackelt wie Götterspeise, wenn man sie tätschelt, Muskulatur müssen wir also jetzt wieder aufbauen. An Motivation fehlt es jedoch nicht.

Da Amador recht weich gefesselt ist und in der Hinterhand eher steil steht, wird dies nun die Herausforderung, die weichen Strukturen zu Stabilität zu verhelfen, ohne dass wir in der Sackgasse „Steifheit“ landen.
Unseren allerersten Schultag möchte ich euch nicht vorenthalten, ich werde ab sofort gerne regelmässig über Amadors Weg berichten.
Amador – nach dem ersten Schultag
In der ersten Woche haben wir Amador einem Vet Check unterzogen, Amador war bei der Pediküre meinerseits und beim Friseur. Pediküre Professionell ist dann eine Woche später am Terminkalender gestanden. Amador läuft Barhuf und das bleibt mal so. In einer Woche hat sich schon sehr viel in Punkto Bewegungsablauf bei ihm getan. Es ist eine große Freude, wie er die Inhalte umsetzt.
Und das steht aktuell auf unserem Stundenplan:
- Folgen bzw. Following in der Frontposition
- Bodenarbeit am Kappzaum, Erarbeitung von Stellung und Biegung
- Der innere Schenkel (als formgebende Hilfe)
- Der innere Schenkel als direkte Schenkelhilfe
- Formgebung an der Longe
- Übergänge Schritt und Trab an der Longe
- Einhalten eines gleichmässigen Tempos
- Achtsamkeit und Entspannung
- Vorstellung der äußeren Schenkelhilfe

Amador will immer unbedingt gefallen und ist blitzgescheit.
Bereits am zweiten Tag hat er mir zugewiehert, als ich aus dem Auto gestiegen bin.
Die Schimmel nehmen es gelassen.
Amador sucht einen Lebensplatz
Amador ist wahrlich ein Herzenspferd. Ich freue mich riesig, dass ich ihn begleiten darf. Unterstütz werde ich außerdem von Woody und Pina, die ihrem neuen Freund auch mal das „Knattern“ auf den Koppeln gezeigt haben. So geht es bergauf und bergab, was freilich auch ganz gut ist, um dem Bewegungsapparat wieder mehr Kompetenz zu geben. Ich freue mich, wenn du mich bei seiner Ausbildung begleitest.

Mein Plan ist nun 8 Wochen Bodenarbeit umzusetzen. Früher möchte ich nicht beginnen, ihn wieder an einen Reiter zu gewöhnen.
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