Zwei Wochen sind wir jetzt zusammen. Die Rede ist von Lusitano Mandrake, der mein Herz im Sturm erobert hat. 

Ich sitze über diesen Zeilen und denke mir – ich kann nicht schon wieder Herman Hesse zitieren. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – aber Hermann Hesse hat einfach so recht. Ob er wohl wusste, dass seine Worte nicht treffender für den Anfang mit einem Pferd sein könnten? 

Mandrake kommt an

Mandrake kommt an. Steigt aus und frisst. 

Den ersten Tag ist er hoch motiviert und möchte so gerne zu den anderen. Er ist äußerst gesellig und gleich mal schwer verliebt in Pony Belli.

Belli, meine kleinste Schülerin hat es Mandrake angetan!

In der Halle ist er so unfassbar artig. Er findet es zwar noch sehr eigenartig, wenn ich ihn von rechts führe, aber er ist aufmerksam und höflich. 

Mandrakes erste Schritte mit mir gemeinsam werden freilich dokumentiert, 

Ich möchte euch das erste Video, das ich für mein Forum aus meinem Online Kurs gedreht habe, nicht vorenthalten: An diesem Tag waren wir das zweite Mal in der Halle gemeinsam unterwegs:

Nach zwei Wochen: Wie wird es mit uns weiter gehen? 

Wetterbedingt spielen wir sehr viel in der Halle. Mandrake ist aber auch immer motiviert etwas Neues auszuprobieren. Wir haben schon die Aufstieghilfe erkundet. Da gibt es lecker Kekse. 

Insgesamt gehe ich mein Jungpferdeprogramm nicht stocksteif an. Es ist immer eine individuelle Sache. Mit Mandrake habe ich also zunächst Führübungen in seitlicher Führposition ausprobiert. Von links herum überhaupt kein Problem – rechts fand er zu Beginn etwas seltsam, aber gut, wenn die Frau meint….

Wenn die Synchronität seitlich geführt klappt, dann lobe ich freilich jeden kleinen Schritt. Mir ist wichtig, dass Pferde mit Begeisterung dabei sind und sich freuen, wenn sie Aufgaben schaffen. Es ist wichtig, dass sie glänzen – und zwar in ihren eigenen Augen. Mich zum Strahlen zu bringen, das ist ja nicht schwer. So war es sogar so, dass ich bei Konrads ersten Schritten immer vor Begeisterung in Ohnmacht gefallen bin – ein anderes Extrem, aber was soll ich sagen, Konrad ist einfach so bezaubernd. 

Mit Mandrake haben die ersten Führ-Übungen jedenfalls super geklappt. So haben wir auch probiert, vor seiner Nase die Hand zu wechseln. Er ist höflich und sehr vorsichtig. Die Frontposition hat er dann auch recht rasch erkundet. 

Ich halte die ersten Einheiten sehr kurz, wir gehen spielerisch vor. So haben wir einfach auch Vorschläge voneinander angenommen. Wenn Mandrake etwas in der Halle erkunden wollte, dann habe ich mich einladen lassen und umgekehrt. Vor Dualgassen oder flauschigen Würfel, Pylonen oder Besen hat er sich nicht gefürchtet. Im Gegenteil, alles wird erkundet. Meine Hoffnung, mit ihm Ball zu spielen wurde enttäuscht. Der Ball ist sowas von langweilig. 

Ich denke aber, mit Mandrake selbst wird es nicht langweilig. Ich kann mich nicht sattsehen an ihm. Er ist wunderschön und das tolle ist – er komplettiert meine Schimmeltruppe perfekt. Konrad, Amena und Mandrake – sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich finde es auch super herauszufinden, welche Charaktereigenschaften prägend sind. 

Konrad ist sehr selbstbewusst, er ist der König. Trotzdem macht er sich auch immer wieder Sorgen, ob er mir gegenüber alles richtig macht und er kümmert sich auch absolut um seine Herde. Er war mit 3 schon unfassbar weise, aber gleichzeitig auch pfiffig und verspielt. 

Amena bleibt irgendwie mein „Butzi“. Er ist immer neugierig, immer motiviert. Sehr selbstbewusst, aber dabei immer auch bescheiden. Manchmal kann er aber auch unheimlich stur sein – oder wenn man es anders formuliert – einfach im Moment. So hat er schon Stallkollegen schockiert, weil er sich JETZT, wenn er von einem sonnigen Weidetag nach Hause kommt hinlegen muss. Sofort. Er muss sich auch SOFORT wälzen, wenn seine Beine nass sind. Und den Waschplatz findet er generell auch überbewertet. 


Was habe ich in kurzer Zeit über Mandrake herausgefunden? Mandrake ist unheimlich gesellig, er ist gerne mit Menschen zusammen und hat sich meine Wenigkeit ganz schnell gemerkt (die mit den Karotten und Krafteinheiten). Er liebt es am Hintern gekratzt zu werden und kann dann tausend Nasen machen und sich rückwärts in jeder Lebenslage zu mir einparken, damit ich ihn kratze. Unter der Mähne mag er es auch besonders gerne.
Er ist total motiviert bei der „Arbeit“ – wenn er die Lösung prinzipiell kennt, wir aber die Hand wechseln und irgendwie alles so halb klar ist – und dann doch nicht – dann kann er ein bisschen ungeduldig werden. Mutig hat er auch schon seinen ersten Spaziergang ins Gelände absolviert – inklusive Schnee, der von den Bäumen fällt – das ist schon sehr mutig für den „kleinen“ Portugiesen. Ich denke, das kennt Mandrake noch nicht. 

Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Mandrake weiter geht. Im Blog werde ich jedenfalls per Video und Bildmaterial berichten! 

Ausbildung von (Jung)Pferden am Boden zum Weiterlesen