Darf ich dir bei der Arbeit über die Schulter schauen? Diese Frage bekomme ich oft. Und eigentlich mochte ich das mal so gar nicht? Warum? Weil ich vom roten Faden abkomme. Mehr darüber erzähle ich dir in der aktuellen Morgenarbeit

Morgenarbeit – das Update der letzten Wochen 

Was hat sich bei uns in den letzten Wochen getan? Amena und Konrad sind ja zu Mandrake in den Selbstverstorgerstall Schillingsdorf gezogen. Und beim Eingewöhnen blieb freilich kein Stein auf dem anderen. Amena wurde zum absoluten Womanizer – so hat er freilich nicht nur alle Zweibeiner in seinen Bann geschlagen sondern auch sämtliche Stuten. 

In den ersten Wochen war freilich einfach mal Ankommen angesagt. 

Wir haben auch ganz fleissig beim letzten Online Seminar, organisiert von Celina Skogan mit Bent Branderup mitgemacht und sind auch ohne Begleitschutz ein bisschen geritten. 

Ansonsten waren wir auch viel im Gelände unterwegs oder haben dem sehr wechselhaften „Frühlingswetter“ entsprechend a) auf der Weide so richtig Gas gegeben oder b) wenns grau in grau war das Waldbodenbett genossen. 

Morgenarbeit und eine Überraschung

Einer lieben Schülerin aus der Slowakei wollte ich eine besondere Freude machen. Und so kam mir die Idee eine Morgenarbeit extra nur für sie zu filmen. Aber zuerst schulde ich noch die Erklärung, warum ich mir einerseits sehr gern und andererseits gar nicht gern über die Schulter schauen lasse. 

Gäste – herzlich willkommen 

„Was ist die Akademische Reitkunst und kann ich diese mal kennen lernen?“

Oft gestellte Frage – und sie wird auch sehr gerne beantwortet

Diese Frage wird mir freilich sehr häufig gestellt und natürlich erkläre ich gerne, was es mit der Akademischen Reitkunst so auf sich hat. In den letzten Jahren konnten wir auch immer wieder spannende Seminare organisieren, so dass Neulinge und Wiederholungstäter auf ihre Kosten kamen. 

Aber es gibt auch Schattenseiten -sowohl beim Kurs, als auch beim 1:1 Besuch. Man kommt gerne vom roten Faden ab. Amena und Konrad sind sehr sicher, was die Boden- und Longenarbeit anbelangt. Hier ist es überhaupt kein Thema, wenn ich die Grundlagen der Bodenarbeit zeige und dabei erkläre und spreche. Schwieriger und kniffeliger wird es dann schon, wenn man an Themen feilt, über die wir auch noch grübeln und Details studieren. 

Wer kennt das nicht? Gerade auf Kursen mit viel Publikum ist man vielleicht auch noch abgelenkt, möchte sich aber auch nicht von seiner schlechtesten Seite zeigen. Mir ist klar, dass ich als Trainer freilich auch ganz genau unter die Lupe genommen werde, wenn ich in aller Öffentlichkeit arbeite. 

Um es auf den Punkt zu bringen – ich lasse mir gerne über die Schulter schauen, aber nicht wenn dies auf Kosten meiner Aufmerksamkeit gegenüber den Pferden geschieht. Und dies brauchte doch einige Jahre Erfahrung und das Ablegen bestimmter Eitelkeiten, bis es soweit war. Menschlich betrachtet: Das ist normal. Rückblickend betrachtet: Toll, was wir alles zusätzlich durch die Pferde lernen. Sie sind so eine Bereicherung.

Morgenarbeit und der rote Faden

Wie heißt es immer so schön? Das Pferd bestimmt das Tempo der Ausbildung und ganz klar -auch den Inhalt. Der Rote Faden hat für mich immer mehrere Stationen: 

Kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele. Was ist mein langfristiges Ziel? Uh, da kann ich ganz wunderbar abschweifen…

Was ist wirklich mein langfristiges Ziel? 


So viele Puzzlestücke einsammeln, wie nur möglich. Zwischen den Elementen der Reitkunst liegt so viel Inhalt. Es gibt so viel zu entdecken und salopp gesagt: Was wir entdecken und schaffen, das schaffen wir und darauf freuen wir uns. Wir sind Entdecker. 

Aber das Entdecken möchte ich auch gerne in abenteuerliche Ritte außerhalb der „Sandkiste“ mitnehmen. Mein langfristiges, privates Ziel ist es, die Buben unbeschwert in den Hänger zu packen und das Gelände und Abenteuer zu erkunden. 

Und dazu gehört – übergeordnetes, langfristiges Ziel freilich auch eine gesunde Ausbildung, die das Pferd möglichst lange gesund und fit hält. 

Mittelfristig Weden wir also heuer die Sache mit dem Reiten angehen und kurzfristig – kurzfristig hätte ich in der einen Einheit ja an Übergänge gedacht – und dann kam die Sache mit dem linken Hinterbein. 

Wir sind wie wir sind 

Ich zeige euch also eine Arbeit mit dem Amena – auf englisch kommentiert, da die ursprüngliche Empfängerin des Videos nicht deutsch spricht. Ich hatte mir vorgenommen ein paar Übergänge zu unternehmen. Zunächst mal Schritt und dann Schulparade. Die Platzierung der Hinterbeine war allerdings nicht korrekt. Aufgrund der oben genannten und wie ich finde sehr wichtigen Themen (Auch mal einfach nix zu machen) sind wir da jetzt ein wenig „schlampig“ in der Ausführung geworden. Also haben wir an der korrekten Platzierung der Hinterbeine gearbeitet – ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Und zur Freude vom Amena war dann auch noch ein bisschen Action dran, wobei ich auch zwischen den Positionen variieren kann, je nachdem wie ich mir und Amena am wenigsten im Wege stehe. 

Ich hoffe die Morgenarbeit gefällt. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß!

Uns über die Schultern schauen?