Fantasie ist ein Fitnessgrad für den Geist.
Es mag dich nirgendwohin bringen, aber es baut die Muskeln auf, die es können.
Ich kann mich natürlich täuschen. (Terry Pratchett)
Ohne Muskeln keine Bewegung.
Wenn wir über Gymnastizierung sprechen, dann sollten wir auch unbedingt über Muskeln sprechen.
Muskeln sind die Bewegungsorgane des Körpers. Die lateinische Bezeichnung lautet musculus und bedeutet übrigens „Mäuschen“, weil ein angespannter Muskel unter der Haut wie eine Maus aussieht.
Durch Kontraktion, also durch Zusammenziehen und Erschlaffung arbeiten Muskeln, setzen einen Körper beispielsweise in Bewegung.
Muskeln heften sich an zwei oder mehrere Knochen des Skeletts. Diese so genannten „willkürlichen“ Muskeln sind nun auch für die Überlegungen beim Training des Pferdes interessant.
Der Tonus, das Anspannen der Muskeln wird durch Reflexe ausgelöst und erhalten. Dabei kommt es zur Abhängigkeit von verschiedenen Muskelgruppen. Dies passiert durch einen Nervenimpuls. Bei der Skelettmuskulatur werden die Kräfte für die Bewegung letztlich durch Sehnen auf die Knochen übertragen.
Je nach Lage zu den Gelenken und nach Tätigkeit der Muskeln werden sie als Beuger oder Strecker definiert. Jeder Muskel hat also einen Gegespieler, allerdings sind die Muskeln auch durch eine bindegewebartige Haut miteinander verbunden – die so genannten Faszien. Faszie oder lateinisch fascia bedeutet „Band“ oder „Bündel“ und bezeichnet ein Bindegewebe, das den ganzen Körper als ein umhüllendes Spannungsnetzwerk umfasst.
Was bedeutet also die Abhängigkeit der Muskeln untereinander? Wird die Zusammenarbeit der großen Muskelgruppen untereinander gestört, dann wird die freie und losgelassene Tätigkeit gestört. Anders gesagt: Die Harmonie kommt aus der Balance, neben der Losgelassenheit leiden auch Durchlässigkeit, Schwung oder Takt.
Welche Muskeln gibt es?
Man unterscheidet zwischen lang– und geradefaserigen Muskeln und schrägfaserigen Muskeln mit sehnigen Einlagerungen.
Lange und geradefaserige Muskeln können sich kräftig zusammen ziehen und wieder nachgeben. Wofür sie zuständig sind? Für die Vorwärtsbewegung. Für den Reiter ist hier wichtig zu wissen: Diese Muskeln ermüden allerdings sehr schnell, wenn sie lange in Dauerkontraktion also lange in Spannung bleiben. Daher ist ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, Kontraktion und Dehnung so wichtig, um die Durchblutung und den Stoffwechsel anzukurbeln, um so einer Ermüdung entgegen zu wirken.
Schrägfaserige Muskeln mit sehnigen Einlarungen sind eben, wie der Name schon sagt entweder mit Sehnen überzogen oder von Ihnen stark durchsetzt. Ein ganzer Muskel kann sich sogar in einen Sehnenstrang verwandeln (Stichwort Fesselträger) .
Welche Funktion haben diese Muskeln? Die Sehnen unterstützen den Muskel in der Kontraktion bei der passiven Tragearbeit, also beispielsweise in der Stützbeinphase.
Form follows Function
Die Form beeinflusst also die Funktion: Wenn wir bei unserem Pferd Muskeln aufbauen möchten, dann funktioniert das Konzept nur dann, wenn wir die Muskeln ihrer Lage und Funktion entsprechend arbeiten. Ein Muskel kann sich auch zurückbilden, wenn er nicht nach diesen Grundsätzen gearbeitet wird. Auch bei dauerhafter Überlastung kommt es zu diesen so genannten Atrophien.
Wer über die Funktion und Form der Muskeln bescheid weiß, kann sein Training besser konzipieren und Reitet…Einfach 😉
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