Stellung und Biegung sind die wichtigsten Essenzen in der Reitkunst. Der Hauptdarsteller der Biomechanik ist die Wirbelsäule, vom Hinterhauptsbein, über das Genick, Hals, Brust, Lenden, Kreuz- und Schweif. Vereinfacht betrachten wir jeden einzelnen Wirbel wie einen Bauklotz. Alle Teile müssen zueinander passen, damit Energie, wie in einem Tunnel von hinten nach vorne durch den Körper, aber auch eine Parade von vorne nach hinten fließen kann.
Es heißt ja immer, das Pferd von hinten nach vorne an die Hand heran zu reiten. Allerdings beginnen wir in unserer Bodenarbeit vor dem Pferd. In der Frontposition verschaffen wir uns einen Überblick und spüren in den Körper des Pferdes.
Worauf müssen wir bei einer korrekten Formgebung achten?
- Ist das Pferd entspannt und löst es sich vertrauensvoll zur Hand hin?
- Ist Ganaschenfreiheit gegeben? Sprich ist der Winkel an der Ohrspeicheldrüse frei und offen, ist eine korrekte Rotation des Unterkiefers unter den ersten Halswirbel überhaupt möglich?
- Lässt sich das Pferd am Kappzaum stellen, bewegt es tatsächlich das Genick oder führt die Handeinwirkung eher dazu, den gesamten Hals zu manipulieren?
- Ist das Pferd zu tief oder zu hoch in Punkto Dehnung? Obwohl kein Pferd dem anderen gleicht, lässt sich das Buggelenk als gute Daumenregel festlegen. Tiefer als bis zum Bug sollte die Nase nicht sein, das Genick sollte ungefähr auf Höhe des Widerrists platziert sein.
- Ist ein Verwerfen festzustellen und wenn ja, was könnte die Ursache sein?
- Pflanzt sich die Stellung durch den gesamten Pferdekörper fort?
- Ist der Mähnenkamm nach innen über gesprungen.
Im folgenden Video beurteilen wir anhand der oben genannten Punkte ein paar Bilder aus der Praxis:

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