Heute möchte ich dich auf eine Reise mitnehmen, wir schauen uns gemeinsam die Entwicklung von unserem Amena an. Maestoso Amena 47 wurde am 12. April 2016 in Piber geboren und ist dort glücklich aufgewachsen. Die Fohlen verbringen die ersten Lebensmonate bei den Müttern im großen Herdenverband, haben viele Spielkameraden und genießen die saftigen Weiden rund um das Schloß Piber. Später, wenn die Jungtiere zu Beginn der Geschlechtsreife separiert werden, verbringen die Pferde den Sommer über auf der Alm in großen Gruppen. Die Lipizzaner aus Piber zeichnen sich durch Trittsicherheit, eine große mentale und physische Balance und freilich ein Talent für die Reitkunst aus. Was aber das Schönste ist: Sie sind dem Menschen sehr zugewandt und möchten gerne mit uns Zweibeinern zusammen sein.
Amena ist typisch Lipizzaner, also ein so genannter Spätzünder. Während bei meinem Lipizzaner Konrad die körperliche Entwicklung relativ gleichmässig verlief, sieht Amena auf jedem Foto beinahe anders aus. Aber blicken wir gemeinsam zurück.
Der Film unseres Lipizzaner Buben endet mit Aufnahmen aus dem Frühjahr 2020, als Amena vier Jahre alt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Amena freilich nicht geritten und für diesen Ausbildungsschritt lassen wir uns auch noch viel Zeit. Die Wachstumsfugen des jungen Pferdes schließen sich erst im siebten Lebensjahr. Wenn es heißt – Lipizzaner gelten als spätreif, dann gilt dies im Prinzip für alle Pferderassen. Nur weil ein Pferd in seiner Entwicklung bereits sehr rund und harmonisch aussieht, bedeutet dies trotzdem nicht, dass sich die Wachstumsfugen schneller schließen. Auch geistig gibt es keine Pferderasse, die sich schneller entwickelt. Bei unseren jungen Lipizzanern habe ich immer einen enormen Fleiß und große Motivation festgestellt. Trotzdem haben wir sie nicht überfordert. Schließlich wollen wir die Lust nicht so schnell in Frust umkehren.
Ich finde es unheimlich spannend, die körperliche und mentale Reise der Pferde zu begleiten. Am besten auch immer wieder Fotos machen und vergleichen – somit fallen Veränderungen auch sofort ins Auge und können bei Bedarf auch mit dem Ostheopathen oder Hufbearbeiter sowie den Trainern besprochen werden.
Ich hoffe, du genießt die Reise mit deinem Pferd ebenso wie ich!
Alles Liebe
