Wir Reiter sind schon ein komisches Volk. Als kleine Kinder träumen wir vom Zusammensein mit dem Pferd. Wir möchten einfach nur beim Pferd sein. Da es meistens nicht bei diesem Wunsch bleibt, starten wir eine aktive „Karriere“ als Reiter. Wir nehmen die ersten Schnupperstunden und sind schon gefesselt. Zunächst noch einfach begeistert, das große Tier unter uns zu spüren, packt uns bald der Ehrgeiz, denn wir würden gerne anhalten, anreiten, wenden und stoppen können.
Wenn wir in Schritt, Trab und Galopp oben bleiben, dann kommt noch eine gewisse Formgebung dazu. Und losgelassen und zufrieden soll das Pferd bitte auch noch bleiben.
Wir wollen sicher ins Gelände reiten. Mal schneller, mal langsamer. Unser Pferd ist unser bester Freund und wir hoffen auf gegenseitiges Verständnis. Doch irgendwann verlassen wir die Blase, in der wir uns mit unserem vierbeinigen Gefährten befinden und schauen über den Gartenzaun. Dort ist das Gras freilich grüner. Das eine Pferd hat mehr Talent, der Spanier piaffiert besser, die Reiterin da drüben hat mehr Talent und außerde wird sie von ihrem Umfeld auch noch zielgerichtet gefördert.
Bis wir den Blick nach draußen gerichtet haben – denn dann sehen wir oft nicht mehr, was wir bereits geleistet haben.
Wenn wir unsicher sind, dann hilft uns oft eine Checkliste:
Was können mein Pferd und ich besonders gut?
Welche Hürden haben wir in der Vergangenheit überwunden?
Was hat uns richtig zusammen geschweißt?
Was war mein ursprünglicher Wunsch, als ich mir dieses Pferd gekauft habe?
Welche Ziele hatte ich damals?
Welche Ziele habe ich heute?
Arbeite ich auf diese Ziele hin?
Ist mein Training konsequent oder am Ziel vorbei?
Habe ich die richtige Unterstützung?
Es hilft oft, diese und weitere Fragen durchzugehen. Manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht, manchmal scheint das Gras auf der anderen Seite immer grüner zu sein. Wir schulden es jedoch uns und unseren Pferden ganz besonders, dass wir immer wieder über das nachdenken, was wir bereits gemeinsam erreicht haben! Und das Wichtigste ist freilich immer die Beziehung!
Hast du auch eine ähnlcihe Geschichte erlebt?
Ich freue mich, von dir zu hören!
Alles Liebe
Anna
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