„Die Dressur ist für das Pferd da und nicht das Pferd für die Dressur“ – vielleicht bist du auch schon mal über dieses Zitat gestolpert. Erstmalig habe ich davon bei Alois Podhajsky gelesen.
Vor einiger Zeit habe ich ein Webinar zum Thema Rehablititation bei Pferden gegeben. In dem Webinar habe ich die Geschichte von Islandstute Blida, Lusitano Boemio und Warmblutstute Kea erzählt. Drei Pferde mit völlig unterschiedlichen Geschichten. Blida hatte eine Fehlstellung am Karpalgelenk und durch einen Unfall litt sie stark unter Arthrose. Mio hatte sich bei einem Unfall mehrere Dornfortsätze der Brustwirbelsäule im Widerristbereich gebrochen. Und Kea kam aus dem Projekt „Lebenspferd“ des steirischen Tierschutz zu mir, um einen neuen Lebensplatz zu finden. Sie litt an Spat sowie Hufkrebs.
Diese drei spannenden Geschichten möchte ich dir heute in einer Aufzeichnung des Webinars zeigen. Es wird also ein etwas längeres Video als gewohnt.
Blida hat durch die Bodenarbeit so viel mehr Körperbewusstsein erlangt, dadurch konnte sie auch eine bessere Bewegungsqualität in ihrem Privatleben nutzen. In der gesamten Arbeit war es freilich niemals das Ziel Blida zu reiten. Mit Seitengängen, Ansätzen zu Piaffe und zuletzt wirklich beeindruckenden Schulparaden hatte Blida auch ein ganz anderes Selbstbewusstsein in der Herde. Lusitano Mio wurde allen Erwartungen zum Trotz ein tolles Reitpferd. Ganz anders als der Rehaplan der Pferdeklinik es vorgesehen hatte, war Mio schon nach einem halben Jahr wieder fit. Und die 20 Jahre alte Stute Kea fand nach einer viermonatigen Rehaphase ein neues Zuhause. Mehr als zwei Drittel unserer gemeinsamen Zeit haben wir am Boden verbracht – Kea hat mich sehr gerührt, da sie so motiviert gelernt hat, trotz einiger physischer Handicaps.
Mein zweites Pferd – Warmblutstute Barilla wurde durch die Akademische Reitkunst vor allem mental wieder glücklich. Wir waren zuvor in so viele Sackgassen geraten, auch physisch ging es ihr mit jener Reiterei, die ich damals betrieben habe nicht gut. Und auch ich war damals, ca. 2005 überhaupt nicht glücklich.
Seit meiner Erfahrung ist Dressur so viel mehr. Es ist kein Sport mehr, es ist Harmonie und Miteinander.
Konntest du die Reitkunst bereits zur Reha eines Pferdes nutzen oder würdest du dir das wünschen?
Ich bin neugierig, was du mir erzählst!
Alles Liebe

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